
Re: Phillipine de Lambriquet and Louis XVI
Yes I can confirm, the local authorities gave their agreement to an exhumation sometime in 2013, but there is also opposition to the project. A petition against the exhumation has been signed by over a 1000 people so the matter is still not resolved so it seems.
For those who read German, here is a press article (which I don't have time to translate!

)
Geheimnis von allen Seiten beleuchtet
In einer sehr sachlichen Atmosphäre verlief die Informationsveranstaltung zum geplanten MDR-Projekt am Mittwochabend, zu der Bürgermeister Steffen Harzer eingeladen hatte. Rund 150 Gäste waren ins Stadttheater gekommen.
Von Waltraud Nagel
Innerhalb einer Woche sorgt die Dunkelgräfin gleich zweimal für eine stattliche Besucherzahl im Stadttheater. Während am Sonntag ein Theaterstück über die geheimnisvolle Dame Premiere hat, ging es am Mittwoch um das Projekt zu ihrer Exhumierung. Fotos: proofpic
Eva Hempel (MDR), Prof. Ursula Wittwer-Backofen, Bürgermeister Harzer und Museumsleiter Michael Römhild (v.r.).
Barbara Büchner-Riedel.
Ulrike Polster.
Thomas Meyhöfer.
Andrea Blaurock. zurück
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Innerhalb einer Woche sorgt die Dunkelgräfin gleich zweimal für eine stattliche Besucherzahl im Stadttheater. Während am Sonntag ein Theaterstück über die geheimnisvolle Dame Premiere hat, ging es am Mittwoch um das Projekt zu ihrer Exhumierung. Fotos: proofpic Hildburghausen - Vertreter der Bürgerinitiative gegen die Exhumierung der Dunkelgräfin waren ebenso im Saal wie Befürworter des Vorhabens, ihre Identität nun zweifelsfrei aufzuklären. Viele wollten aber auch einfach mal aus erster Hand wissen, worum es der Stadt Hildburghausen und dem Mitteldeutschen Rundfunk bei dem Projekt eigentlich geht.
Bürgermeister Steffen Harzer verwies eingangs noch mal auf den Stadtratsbeschluss, der mit 14 Ja- bei fünf Nein-Stimmen und drei Enthaltungen den Weg für das MDR-Projekt freigemacht hatte. Er selbst sei überrascht gewesen, wie schnell der Stadtrat den Beschluss gefasst habe, aber er sei ebenso überrascht gewesen, welche emotionale Debatte sich angeschlossen habe. Er wolle mit dieser Veranstaltung auch zu einer Versachlichung beitragen.
Interessenkreis gab Anstoß
Thomas Meyhöfer vom Interessenkreis "Madame Royale", der dem MDR erst den Anstoß dazu gab, sich mit der "Dunkelgräfin" zu beschäftigen, warb für die Exhumierung der geheimnisumwobenen Frau, die im Februar 1807 mit ihrem Begleiter nach Hildburghausen kam und ihre wahre Identität bis zu ihrem Tod 1837 geheim hielt. Seit 160 Jahren dreht sich nun die Forschung darum, ob die Dunkelgräfin wirklich Madame Royale war, deren Eltern - König Ludwig XVI. von Frankreich und seine Gemahlin Marie Antoinette - in der Französischen Revolution unter der Guillotine starben. Insbesondere Hildburghäuser Historiker und Geschichtsinteressierte, zu denen auch der Interessenkreis und die Ehrenbürgerin der Stadt, Helga Rühle von Lilienstern gehören, gehen recht sicher davon aus, dass es sich um die französische Prinzessin Marie Thérèse Charlotte handelt. Andere Forscher kommen zur gegenteiligen Meinung. Nun bestehe die Möglichkeit, endgültige Klarheit zu bekommen. "Diese einmalige Chance, die das MDR-Projekt bietet, sollten wir nicht ungenutzt verstreichen lassen", so Meyhöfer. Weder Handschriften- noch Porträtvergleiche lieferten eindeutige Aussagen. Auch gebe es keine eindeutig zuzuordnende Überlieferung, dass Madame Royale für alle Zeiten nach ihrem Tod unerkannt bleiben wolle. "Angesichts des besonderen Schicksals der Dame wäre eher anzunehmen, dass sie sich letztlich wünschte, ihr wahres Leben möge eines Tages aufgeklärt und angemessen gewürdigt werden", sagte Thomas Meyhöfer. Die Lösung des Rätsels um die Dunkelgräfin sei natürlich in erster Linie für die Stadt Hildburghausen von besonderer Bedeutung, aber auch in der Geschichte Frankreichs seien möglicherweise manche Ereignisse neu zu bewerten, wenn man Gewissheit habe.
Bürgerentscheid abwarten
Professor Ursula Wittwer-Backofen von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg stellte an verschiedenen Beispielen dar, wie heute anhand des Skeletts, von Zähnen oder Zahnwurzeln sehr weitreichende Aussagen zur Identität und den Lebensumständen eines Verstorbenen getroffen werden können. Der ethisch saubere Umgang mit Skelettmaterial sei selbstverständlich, es würden auch immer nur minimale Proben entnommen.
In der Diskussion stellte Ines Schwamm von der Bürgerinitiative gegen die Exhumierung der Dunkelgräfin fest: "Hildburghausen besitzt eines der letzten großen europäischen Geheimnisse. Das darf nicht aufgegeben werden. Glauben Sie wirklich, dass davon Reisebusse in Massen hierher kommen?" Ihre Mitstreiterin Barbara Büchner-Riedel verwies auf die mehr als 1000 Unterschriften, die schon für das Bürgerbegehren gegen den Stadtratsbeschluss zur Exhumierung gesammelt worden seien. "Wir überreden aber niemanden. Und egal, welches Ergebnis beim Bürgerentscheid rauskommt, wir werden es respektieren. Aber wir wollen, dass die Bürger in dieser wichtigen Frage entscheiden dürfen", betonte sie und distanzierte sich gleichzeitig von jenen, die Befürworter der Exhumierung beleidigen und beschimpfen. Andrea Blaurock, warf als "Nicht-Hildburghäuserin" die Frage auf, ob nicht mit dem geheimen Testament der Herzogin von Angoulême, mit der die Dunkelgräfin vermeintlich vertauscht wurde, schon Klarheit in die Sache zu bringen sei. "Wenn es der MDR schafft, ins Archiv des Vatikans zu kommen und das Testament zu holen, würde ich auch der Exhumierung zustimmen." Thomas Meyhöfer erklärte dazu, nach dem angeblich geheimen Testament sei schon von französischen Forschern nachgefragt worden, auch im Vatikan-Archiv. Mit dem Ergebnis, ein solches Dokument sei nicht bekannt.
Weitere Fragen rankten sich darum, wie lange das Recht auf Totenruhe gelte. Prof. Wittwer-Backhofen verwies darauf, dass sich eine internationale Kommission auf 125 Jahre geeinigt habe.
Die ethische Frage
Ein Gast aus Nordrheinwestfalen vermisste, dass Hildburghausen mit dem Pfund "Dunkelgräfin" wuchere. Sonst bleibe sie ewig ein Geheimnis, und zwar derart, dass Auswärtige gar nichts von ihr erführen.
Sabine Rühle von Lilienstern vermisste einen Pfarrer in der Runde auf der Bühne. "Mir fehlt hier neben aller Wissenschaft ein Fachmann für Ethik." Ulrike Polster, die sich zuvor schon als eine der wenigen Museumsbesucher geoutet hatte, die nach dem Grab der Dunkelgräfin fragten, gab sich nun auch als Pfarrerin von Lauscha zu erkennen. Sie sprach vom Wert der Wahrhaftigkeit, der für sie als Pastorin ganz wichtig sei. Mit einem Bibelwort gab sie den Abschluss der Diskussion ganz im Sinne der Veranstalter: "Die Wahrheit wird Euch frei machen."